„Animal Farm“ im Original - Theaterbesuch der Kursstufe

Am 29.11.2023 hat die gesamte Kursstufe das Theaterstück „Animal Farm“ von George Orwell besucht. Die berühmte Fabel aus dem Jahr 1945, wurde in englischer Sprache im Wilhelma Theater in Stuttgart von der „American Drama Group Europe“ aufgeführt.


Im Vorfeld gab es deshalb Zweifel, ob wirklich alle das Stück sprachlich verstehen würden. Aber diese Sorge war völlig unbegründet. Die fünf Schauspieler, alles englische Muttersprachler, sprachen ein sehr verständliches Englisch und nahmen uns mit hinein in das Leben und die tierische Revolution auf dem Bauernhof der Tiere. Und diese Geschichte hat es in sich: Die Tiere einer englischen Farm erheben sich gegen die Herrschaft ihres menschlichen Besitzers, der sie vernachlässigt und ausbeutet. Nach anfänglichen Erfolgen und beginnendem Wohlstand übernehmen die Schweine Stück für Stück die Führung und errichten schließlich eine Gewaltherrschaft, die schlimmer ist als diejenige, welche die Tiere abschütteln wollten.


Die stark minimalistische Inszenierung, bei der Kissen zu Hühnern, Gänsen und Schafen werden und die Schauspieler, mithilfe einer variablen Metallkonstruktion, die Bühne in die Farm, Stockbetten oder eine Windmühle verwandeln, zeigte dennoch deutlich auf, wie schnell Macht korrumpiert: Gemeinsam vereinbarte Regeln, die das Wohl Aller im Blick haben, werden so verändert, dass die Führungselite an Macht und Einfluss gewinnt und die „einfachen Arbeiter“ ausgebeutet und unterdrückt werden. Teilweise sogar ohne es zu merken, da sie ja treu „das System“ unterstützen wollen.


„All animals are equal“ wird dann mit dem Zusatz „But some are more equal“ ergänzt und das Tötungsverbot „No animal shall be killed“ wird drastisch eingeschränkt: „Without cause“.
Das Anliegen von Orwell, vor Machtmissbrauch zu warnen und die dunkle Seite der menschlichen Natur nicht zu unterschätzen, wird bis zum Ende des Stückes immer weiter auf die Spitze getrieben, sodass am Ende die Frage bleibt: „Wer ist das Schwein und wer ist der Mensch?“ Eine Frage, die auch heute an Aktualität nichts verloren hat.