Am 4. April 2025 hatten wir die Möglichkeit Ruth Hoffmann, eine Journalistin und Historikerin aus Hamburg, an unsere Schule einzuladen und eine Veranstaltung für die Jahrgangsstufe1 zu organisieren.
Sie ist Autorin des Buches „Das deutsche Alibi - Mythos "Stauffenberg-Attentat" - wie der 20. Juli 1944 verklärt und politisch instrumentalisiert wird“, welches 2024 mit dem deutschen Sachbuchpreis ausgezeichnet wurde.
Auf Grundlage ihrer Recherche gestaltete Frau Hoffmann den ersten Teil der Veranstaltung in Form eines kurzweiligen Vortrages, in dem sie aufzeigte, dass Stauffenberg nicht der Einzige war, der ein Attentat auf Hitler geplant und durchgeführt hatte und dass auch beim Attentat vom 20. Juli 1944 ein riesiges Netzwerk aus Zivilisten und Militärs zusammengearbeitet hat: Männer, Frauen, überzeugte Sozialisten und gläubige Christen, sie alle vereinte der Wunsch aufzustehen und Widerstand gegen das NS-Unrechtsregime zu leisten.
Aber eben auch jenseits des 20. Julis gab es Gruppierungen, wie z.B. die Edelweißpiraten-Gruppe in Köln, die Weiße Rose in München oder auch die Widerstandsgruppe G in Württemberg, die häufig von Jugendlichen im Alter der Schülerinnen und Schüler der Jg1 geleitet wurden und teilweise auch dafür hingerichtet wurden.
Diese Beispiele griff Frau Hoffmann auf und appellierte an die Schülerinnen und Schüler mit einem Zitat des Widerstandskämpfers Helmuth Hübener: „Lasst euch euren freien Willen, das Kostbarste, was ihr besitzt, nicht nehmen.“
Gerade in der heutigen Zeit, mit „Fake-News“ an vielen Stellen, sei es wichtig, so Hoffmann, selbst nachzudenken, nichts einfach unreflektiert zu übernehmen, sondern sich selbst zu informieren und so zu einer eigenen, selbst-reflektierten Meinung zu gelangen.
Die zweite Hälfte war daher durch eine Diskussion und einen Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe und Frau Hoffmann geprägt, in dem klar zum Ausdruck kam, dass unsere Schülerinnen und Schüler gelernt haben kritisch zu denken und sich der Herausforderung der heutigen Zeit, gerade auch geprägt durch soziale Medien, bewusst sind. Gleichzeitig aber hat sich gezeigt, wie wichtig Vorträge, wie der von Frau Hoffmann, sind, da sie jede und jeden darin stärken, selbst gegen Unrecht aufzustehen, egal ob in der Schule, unter Freunden oder auf sozialen Medien.
Insgesamt war das Feedback von Seiten der Schülerinnen und Schüler sehr positiv und es wurde der Wunsch geäußert, solche Veranstaltungen, wenn möglich, gerne öfter an der Schule zu ermöglichen.
Daniel Trick